Smartask
Modul 4, Teilprojekt 3
Die Bürger:innen können Politiker:innen über eine Online-Plattform Fragen stellen und so in einen direkten Austausch treten. Die Antworten sind öffentlich sichtbar, wodurch weitere Bürger:innen ihre Meinung einbringen können.
Durchgeführt Herbst 2024
(kombiniert mit Bürger:innen-Motion)
Nutzen und Ziele
Das Projekt förderte den direkten Dialog zwischen der Bevölkerung und den gewählten Politiker:innen, um auf diese Weise zu mehr Bürgernähe der Politik beizutragen. Im Vorfeld der anstehenden kantonalen Wahlen vom Oktober 2024 wurde bereits im August 2024 die digitale Plattform «smartask» freigeschaltet. Auf dieser Webseite konnten Basler Bürger:innen Politiker:innen etwas «fragen», sie «loben» oder sich «beschweren». Die Fragen und Antworten wurden gesammelt und online für alle sichtbar aufgeführt. Das Ziel von «Smartask» war es, einen direkten digitalen Austausch zwischen der Basler Bevölkerung und Politiker:innen zu ermöglichen, so eine neue Form eines demokratischen Dialogs zu testen und damit Erfahrungen zu sammeln.
Dabei wurde darauf geachtet, dass sowohl die eingereichten Fragen als auch die spätere Diskussion der Antworten der Netiquette entsprechen und dass die Zahl der eingereichten Fragen für die Politiker:innen handhabbar bleibt.
Das Projekt evaluierte die Ergebnisse der konkreten Durchführung und hält über den regionalen Kontext hinaus allgemeine Handlungsempfehlungen für die Einrichtung von «Smartask»-Plattformen fest.
Fragestellungen
Welche Bevölkerungsgruppen nutzen dieses Instrument? Wird es insbesondere auch von nicht-organisierten Bevölkerungsgruppen genutzt?
Welchen Stellenwert messen die Parlamentarier:innen dieser Dialogmöglichkeit mit den Bürger:innen bei?
Welche Fragen werden im Rahmen des experimentellen Betriebs gestellt?
Verfahrenstechnische Fragen: Wer legt die Abläufe der Prozesse fest? Wer kontrolliert deren Einhaltung? Wie kann sichergestellt werden, dass kein Missbrauch betrieben wird (z.B. Überbeanspruchung durch organisierte Gruppen)?
Erkenntnisse
Insgesamt sind 27 Fragen von 26 Personen eingetroffen. Nach Ablauf der Eingabefrist von «Smartask» wurde eine Feedback-Umfrage an das Sample des «Demokratie Labor Basel» gesendet. Etwas mehr als 200 Personen haben an der Umfrage teilgenommen. Dabei zeigt sich, dass eine Dialogform wie sie die «Smartask»-Plattform anbietet, befürwortet wird. Gefragt danach, ob «Smartask» generell als nützlich oder unnütz beurteilt wird, haben 57% mit «Nützlich» oder «Sehr nützlich» und lediglich 11% mit «Unnütz» oder «Absolut unnütz geantwortet. Von den rund 2'700 Personen des Sampels vom «Demokratie Labor Basel», die zur Benutzung von «Smartask» eingeladen worden waren, haben lediglich 26 eine konkrete Frage eingereicht. Dies steht etwas im Kontrast zu den an sich eher positiven Resultaten der Umfrage.
Fazit
Es kann festgehalten werden, dass dieser erste, in seinem Umfang deutlich limitierte Test ergeben hat, dass die Einführung einer Plattform wie «Smartask» grundsätzlich begrüsst wurde, dass man sich aber auf Grund der relativ hohen Anforderungen, sowohl an die Bürger:innen als auch an die Politiker:innen, realistisch sein sollten, wie intensiv diese dann auch (aktiv) benutzt würde.
Berichte
Schlussbericht Politik-Speed-Dating
Weiterführende Links
Politik-Speed-Dating: Basler:innen und Politiker:innen im direkten Austausch - Ein Rückblick